Geschlechterpolitik
Frauen zur Selbstständigkeit bewegen
WKÖ-Präsident Christoph Leitl: "Das ist eine unserer wichtigsten Aufgaben"
Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und allen voran die Arbeitsgemeinschaft "Frau in der Wirtschaft" will Frauen wieder verstärkt für eine unternehmerische Laufbahn bzw. die Selbstständigkeit interessieren. "Das ist eine unserer wichtigsten Aufgaben", betonte am Mittwoch WKÖ-Präsident Christoph Leitl gemeinsam mit der Präsidentin der WK Niederösterreich, Sonja Zwazl. So sollen grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildungsprogramme, Kindergärten in Wifis und der Ausbau der Betriebshilfe die Vereinbarkeit von Beruf, Bildung und Familie künftig erleichtern. Damen sind im Vormarsch
Wenn auch der Anteil an Frauen in österreichischen Unternehmen seit 1994 von 25,9 auf 32,5 Prozent gestiegen ist und dies zeige, dass "die Damen im Vormarsch sind", so müßte doch der Anteil an weiblichen FunktionärInnen erhöht werden, gibt Leitl den Weg vor. Derzeit seien nur 11,5 Prozent Frauen unter den FunktionärInnen zu finden, wobei dieser Anteil im letzten Jahrzehnt unverändert geblieben ist. Bei den nächsten Kammerwahlen 2005 soll dieser Prozentsatz daher verdoppelt werden, formuliert Leitl ein konkretes Ziel.
Einen wesentlichen Schwerpunkt der Arge "Frau in der Wirtschaft" bilden grenzüberschreitende Aus- und Weiterbildungsangebote für Unternehmerinnen. So sollen Sprachschulungen für Unternehmerinnen in Kooperation mit Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei veranstaltet werden. Im Bereich Höherqualifizierung von Unternehmerinnen setze man vor allem auf spezielle Ausbildungsprogramme im IT-Sektor.
Besonderes Anliegen von Zwazl sei es, nach niederösterreichischem Vorbild in allen österreichischen Wirtschaftsförderungsinstituten (Wifi) Kindergärten einzurichten. Auch die niederösterreichische Initiative "Betriebshilfe für die Wirtschaft", die bei einer Schwangerschaft oder im Krankheitsfall eine kostenlose Unterstützung zur Verfügung stellt, soll österreichweit ausgedehnt werden. Auch der steuerlichen Absetzbarkeit einer Haushaltshilfe wolle sich die WKÖ erneut annehmen. (APA)