Stockholm - Empört hat die Schriftstellerin Astrid Lindgren auf Berichte über eine "Sexversion" ihres Kinderbuch- Klassikers "Pippi Langstrumpf" reagiert. "Warum tun sie das meiner Pippi an?" klagte die fast erblindete 93-jährige Schwedin am Mittwoch in der Stockholmer Zeitung "Aftonbladet".Auf der Suche nach "sexuellen Untertönen" In schwedischen Zeitungen waren zuvor mit Szenenfotos illustrierte Berichte über einen Film des schwedischen Jungfilmers Palle Thorsson erschienen, der versucht, durch Zusammenschneiden bestimmter Szenen aus der Pippi-TV- Verfilmung "sexuelle Untertöne" bei der wahrscheinlich populärsten Kinderbuch-Figur der Welt aufzeigen. Thorssons Film ist öffentlich noch nicht gezeigt worden. Inger Nilson ebenfalls entsetzt Als "dreckig, widerlich und an der Grenze zur Pädophilie" stufte auch die Schauspielerin Inger Nilsson, die in den siebziger Jahren in mehreren Streifen Pippi gespielt hat, den Film ein. "Aftonbladet" zufolge ist in Thorssons Film unter anderem eine Szene zu sehen, bei der Pippi Langstrumpf im Schneidersitz von unten gefilmt wurde. Was als "Kinderidyll" angesehen wurde, werde hier in "Leckereien für Pädophile umgewandelt", kommentierte der Zeitungsreporter seine Eindrücke. Thorsson erklärte zu seinem Film: "Das mit Pippis Sexualität hab ich mir ja nicht ausgedacht. Es gibt sie. Und warum das in dem Fernsehfilm so dargestellt wird, weiß ich beim besten Willen nicht." Juristische Schritte Die schwedische Filmgesellschaft SF kündigte juristische Schritte gegen Thorsson wegen Verletzung des Urheberrechts an. Astrid Lindgren hatte das erste Buch mit Pippi Langstrumpf 1945 geschrieben.(APA,dpa)