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Grafik: Archiv
Brüssel - Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag verabschiedet, der die Zulassung neuer Medikamente beschleunigen und die derzeit bestehenden Beschränkungen in der Vermarktung von Medikamenten lockern soll. Offiziell heißt es, dass neue gesetzliche Rahmenbedingungen für pharmazeutische Produkte nötig seien, da Europa sonst mit Wettbewerbsnachteilen gegenüber den USA zu rechnen habe. Zudem sollen Konsumenten mehr Informationen über neue Medikamente bekommen. Die rigorosen wissenschaftlichen Tests vor der Medikamenteneinführung sind von den Veränderungen nicht betroffen. Erkki Liikanen, das für Unternehmen zuständige Kommissionsmitglied, erklärte: "Die heutige Entscheidung wird dazu beitragen, dass die Patienten in ganz Europa rascher Zugang zu neuen und besseren Arzneimitteln erhalten, als dies bisher der Fall war. Zudem werden sie bessere Informationen über die erhältlichen Arzneimittel bekommen können. Und schließlich stellt die heutige Entscheidung auch einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer innovativeren und wettbewerbsfähigeren Industrie in Europa dar, was uns allen zugute kommt." Wie die neue Strategie nun genau umgesetzt wird, hat innerhalb der Kommission zu Kontroversen geführt. Die ursprüngliche Idee soll Unternehmen erlauben, Produktinformationen über Websites oder anerkannte Publikationen anzubieten. Dies würde zu einer Lockerung der gegenwärtigen strengen Regeln, was genau über ein rezeptpflichtiges Medikament gesagt werden kann, führen. Befürworter des Vorschlags glauben, dass durch den Vorschlag ein Verhaltenskodex geschaffen werden könne, der von allen Unternehmen befolgt werden müssen. Kritiker argumentieren, dass dieses Modell unregulierbar sei und zu einer Direktwerbung für verschreibungspflichtige Medikamente führe. Nach dem aktuellen EU-Gesetz ist dies allerdings verboten.(pte)