Wien - Längere Öffnungszeiten, aber kein genereller Rahmen von 0 bis 24 Uhr. Mit diesem Kompromissvorschlag will Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) im Herbst einen neuen Anlauf für liberalere Handelszeiten nehmen, wie er in der "Presse" (Donnerstagausgabe) ankündigte. FP-Klubchef Peter Westenthaler lehnt aber auch diese Variante ab, wie es in dem Bericht weiter heißt. Gleich im Herbst möchte Bartenstein einen neuen Entwurf einbringen. "Die Aufrechterhaltung des Status quo kann nicht erwünscht sein", argumentiert er. Im Frühling war Bartenstein mit seinem Entwurf beim Koalitionspartner FPÖ abgeblitzt. Er wollte die wöchentlichen Öffnungszeiten von 66 auf 72 Stunden ausdehnen und von Montag 0 Uhr bis Samstag 17 Uhr komplett freigeben. Nun scheint sich die FPÖ mit ihrem Widerstand gegen die komplette Nachtöffnung durchzusetzen. "Es wird einen Kompromissvorschlag geben", so Bartenstein. Letzter Kompromissvorschlag von FPÖ abgelehnt Wie berichtet, hatte Bartenstein Anfang Juni in der letzten Verhandlungsrunde schon einmal mit einem Kompromissvorschlag versucht, den Koalitionspartner umzustimmen. Der Minister bot damals an, die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag von 5 bis 22 Uhr (statt jetzt 6 bis 19.30 Uhr) frei zu geben. Auch dieses Angebot hatte die FPÖ abgelehnt, worauf die Verhandlungen abgebrochen worden waren. Details zu seinem jetzt geplanten "Kompromissvorschlag" wollte Bartenstein in der Presse heute nicht nennen, jedoch wies er darauf hin, dass "bis jetzt nicht definiert wurde, wie lange die Tagesöffnungszeiten sein dürfen." Damit wird er aller Voraussicht nach neue Sperrstunden am Abend vorschlagen. Die Ausdehnung auf 72 Stunden soll aber jedenfalls bleiben. FP-Klubchef Westenthaler wollte in der Zeitung den Vorschlag nicht kommentieren. Generell gelte aber die Position der FPÖ: "Ein absolutes Nein zur Nachtöffnung." Als Nacht gelte dabei die Zeit ab 19 oder 19 Uhr 30. Gesprächsbereit sei man lediglich über eine Verlängerung der wöchentlichen Öffnungszeit auf 72 Stunden. (APA)