Bonn - Zu Beginn der heißen Phase beim Weltklimagipfel haben die wichtigsten Verhandlungspartner ihren Willen zur Rettung des Kyoto-Protokolls bekundet. Der deutsche Umweltminister Trittin sagte, Deutschland und die EU wollten mit Japan eine Lösung suchen und zeigte sich zuversichtlich, dass das Abkommen in Bonn nicht scheitert. Nach Vorgesprächen von Delegationen aus 178 Ländern sollen die Umweltminister bis Sonntag eine Verständigung suchen, wie das Protokoll aus dem Jahr 1997 umgesetzt werden soll. Darin verpflichten sich die Industrieländer, ihren Ausstoß von sechs Treibhausgasen bis etwa 2010 um 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Die Verhandlungen gelten als äußerst schwierig, da die USA als größter Verursacher von Treibhausgasen das Protokoll nicht mehr mittragen. Nun kommt es darauf an, dass Japan, aber auch Australien und Kanada das Abkommen ratifizieren. Japans Ministerpräsident Koizumi bekräftigte in Tokio, Japan wolle das Abkommen bis 2002 in Kraft setzen. Allerdings blieb weiter offen, ob Japan den Weg dafür bereits in Bonn auch ohne die USA freimachen wird. Japan präsentierte gemeinsam mit Kanada, Australien und Russland einen neuen Vorschlag zur Anrechnung so genannter Senken, also Wälder oder Felder, die Kohlendioxid speichern. Danach sollen Länder für die Pflege ihrer Wälder Pluspunkte bekommen, die ihnen zum Erreichen ihres Klimaschutzziels gutgeschrieben werden. Die EU zeigte sich zu dem Vorschlag allerdings skeptisch. (APA/dpa)