Das 6. EU-Rahmenprogramm für Forschung und Technologieentwicklung bringt neben mehr und neuen Fördermitteln vor allem eine Konzentration auf folgende acht Prioritäten: [] GENOMIK UND BIOTECHNOLOGIE IN DER MEDIZIN So genannte Zukunftsbranche im Wettbewerb mit den USA. Neben dem Schwerpunkt Biomedizin könnte das Europäische Parlament noch genetische Ressourcen bei Tier und Pflanze hineinreklamieren. [] INFORMATIONSTECHNOLOGIEN Schlüsselfaktor der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wissensgesellschaft, daher budgetär der größte Brocken. Ergänzungspotenzial beim Schutz der Privatsphäre der Bürger. [] NANOTECHNOLOGIEN, INTELLIGENTE MATERIALIEN, NEUE PRODUKTIONSSYSTEME Nanotechnologie steht vor dem Durchbruch in der tatsächlichen Anwendung. Die anderen Punkte bedürfen, so manche Kritiker im Europarlament, der Präzisierung. [] LUFT- UND RAUMFAHRT Forschung für Wachstumsbranchen, die das EU-Parlament um Umwelt- und Gesundheitsfolgen von Flugverkehr ergänzen dürfte. [] LEBENSMITTELSICHERHEIT UND GESUNDHEITSRISKEN Nach Rinderwahn BSE sowie Maul- und Klauenseuche populäres Thema, bisher ohne Ökoaspekte. [] NACHHALTIGE ENTWICKLUNG UND GLOBALE VERÄNDERUNGEN Nicht nur Österreich sieht Verbesserungspotenzial dieser Priorität (siehe Interview). Abfallbeseitigung, Meereswissenschaften, Energiespeicherung dürften dazukommen. [] BÜRGER UND MODERNES REGIEREN IN DER WISSENSGESELLSCHAFT "Good Governance" genannt, ein Schwerpunkt, der ausdrücklich auf Sozial-, Wirtschafts- und Humanwissenschaften baut. [] BEDARFSPLANUNG FÜR TECHNOLOGIE UND WISSENSCHAFT Als Wald- und Wiesenbereich kritisierte Priorität, die Flexibilität gegenüber unerwarteten Entwicklungen schaffen soll. (rosch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20. 7. 2001)