Auch Oliver Marach hatte am Mittwoch eine Sensation auf dem Schläger, doch am Ende musste sich der 21-jährige Steirer in Runde zwei dem russischen Olympiasieger Jewegenij Kafelnikow nach einer 3:1-Führung im dritten Set doch noch mit 6:7,7:5,4:6 beugen. Immerhin brachte der krasse Außenseiter den hinter Juan Carlos Ferrero als Nummer zwei gesetzten Russen gewaltig ins Wanken und hätte bei etwas mehr Routine eventuell sogar als Sieger den Platz Platz verlassen können. Marach hatte sich zwar am Morgen am Rücken einen Wirbel eingezwickt und musste zwischendurch auch an der lädierten Schulter behandelt werden. Doch trotz dieses Handicaps legte der 21-jährige Grazer in seinem erst dritten Match auf der ATP-Tour eine mehr als gelungene Talentprobe ab. Immer wieder punktete er mit guten und entschlossenen Schlägen, worauf Kafelnikow des öfteren verärgert das Racket zu Boden warf. Der Star wirkte launisch Es hielt die Partie gegen den launischen und nicht immer sehr konzentriert wirkenden Star auf der Gegenseite völlig offen und mit etwas mehr Routine wäre sogar der mit Abstand größte Coup seiner Laufbahn möglich gewesen. Im ersten Set vergab der Schützling von Gilbert Schaller bei 5:3 drei Satzbälle und ging gegen die Nummer sechs im Champions Race nach dem Gewinn des zweiten im dritten sogar 3:1 in Führung. Sogar das 4:1 war in Reichweite, doch Kafelnikow meisterte diese heikle Phase und verwertete letztlich nach 2:11 Stunden den zweiten Matchball. "Die Bedingungen hier sind ganz anders als in Stuttgart, da ist das erste Match immer schwierig", resümierte der Russe, der "endlich ein Turnier in Österreich gewinnen" will. Marach machte nur vier Punkte weniger (111:115) und hatte doppelt soviele Breakbälle (14:7) - diese Bilanz zeigt deutlich, wie ausgeglichen diese hart umkämpfte Partie verlief. "Ich habe mich nicht schlecht verkauft, aber ich weiß nicht, ob Kafelnikow alles gegeben hat", bilanzierte Marach, der aber vor allem eine Erkenntnis gewann: "Ich muss mit dem Tempo, das 20 bis 30 km/h höher ist als bei den Challengern, besser umgehen lernen und mich auch mental bei den Big Points noch steigern." Kafelnikov verlor tags darauf gegen den Lucky Loser Hugo Armando aus den USA mit 1:6 und 1:6. (APA)