Zagreb - Der vom Haager UNO-Kriegsverbrechertribunal gesuchte pensionierte kroatische General Ante Gotovina
versteckt sich vor der Polizei. Die Beamten hätten versucht, ihn festzunehmen, aber sein Aufenthaltsort sei unbekannt, teilte das Kreisgericht
in Zagreb am Freitag mit. Ministerpräsident Ivica Racan hat bestätigt, dass der UNO-Strafgerichtshof die Auslieferung des Generals verlangt.
Dem einstigen engen Gefolgsmann des verstorbenen Staatschefs Franjo Tudjman werden Kriegsverbrechen an serbischen Zivilisten in
Kroatien zwischen 1991 und 1995 zur Last gelegt.
Zusammen mit dem General Rahim Ademi wird Gotovina für Massaker an Hunderten serbischer Zivilisten und für die Zerstörung Dutzender
Dörfer verantwortlich gemacht. Ademi, der seine Bereitschaft erklärt, sich dem Haager Tribunal zu stellen, leitete unter anderem die
"Operation Medak" in der Region Lika im September 1993. Dabei waren elf Ortschaften niedergebrannt und 80 Menschen, unter ihnen 29
Zivilisten, exekutiert worden. Ademi ist albanischer Herkunft.
Die Zustimmung Zagrebs zur Auslieferung mutmaßlicher Kriegsverbrecher an das Haager Tribunal hatte eine Regierungskrise ausgelöst.
Gotovina hatte erklärt, dass er sich nicht dem UNO-Tribunal unterwerfen werde, da es "ausschließlich politischen Charakter" habe. (APA/dpa)