Salzburg - Sie schauen aus wie lustige Enten, Hunde oder Mini-Inseln und passen in jede Badetasche: Schwimmhilfen für Kleinkinder. Die Kleinen sitzen in diesen aufblasbaren Formen, die Füße reichen ins Wasser, die Eltern wähnen ihre Kinder auch im Wasser in Sicherheit.

Salzburgs Konsumentenschützer haben sich jetzt diese Bade-Utensilien genauer angesehen und warnen vor schweren Unfällen. Da die Kinder entweder über einen Ring um den Oberkörper "gesichert", oder die Hände durch Schlaufen durchgesteckt sind, können sie sich nicht selbst aus dem Gerät befreien. Kippt es um, bleiben Kopf und Oberkörper unter Wasser, das Kind könnte hilflos ertrinken.

Laut Salzburger Konsumentenschutz sind in Österreich zwar derartige Unfälle bisher glimpflich ausgegangen, aus Spanien aber wurden bereits tödliche Unfälle gemeldet. Ein weiteres Problem ist das Baden in Seen. Wird der Wind unerwartet stärker, könnten die Kinder hilflos vom Ufer weggetrieben werden.

Nie unbeaufsichtigt

Als Salzburgs oberste Konsumentenschützerin fordert die Landeshauptmannstellvertreterin Gabi Burgstaller (SP) ein generelles Verkaufsverbot für die gefährlichen Schwimmhilfen. Der Handel reagiert zurückhaltender: Man werde die Erzeuger auffordern, größere und deutlichere Warnhinweise anzubringen, teilte ein großer Sportartikelhändler mit. Einig sind sich Konsumentenschützer und Händler darin, dass Kleinkinder im Wasser nie unbeaufsichtigt bleiben dürfen. Ertrinken ist die häufigste Unfallart mit Todesfolge bei Kindern unter vier Jahren. (Der Standard, Print-Ausgabe, 20.7.2001)