Wien - Vizekanzlerin FPÖ-Chefin Susanne Riess-Passer hält am Ziel einer Steuerreform 2003 fest. Ob die Verhandlungen dafür schon im kommenden Herbst stattfinden, ließ sie offen, dass die Reform kommen werde, sei aber klar. Für den Finanzsprecher der ÖVP, Günther Stummvoll, ist der Zeitpunkt 2003 noch nicht ganz sicher. Für ihn steht aber eine Senkung der Körperschaftssteuer von 34 auf 31 Prozent und auch eine Erhöhung der Mineralölsteuer fest. Vermögen sollen nicht höher besteuert werden. Den Schuldenberg abbauen und den Steuerzahlern Geld zurück geben - so laute die Maxime der Bundesregierung für eine Steuerreform, bekräftigte Riess-Passer im Radio-"Mittagsjournal" am Samstag. Die vorsichtige Haltung von Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) hält die Vizekanzlerin für richtig, weil sie einen Wink an die Regierungskollegen darstelle, die Sparziele auch ernstzunehmen. Stummvoll will Etappenlösung Stummvoll schlägt eine Etappenlösung vor und verwies vorerst auf drei Schwerpunkte: Die Sicherung des Wirtschaftsstandortes Österreich, die Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen sowie die Vereinfachung des Steuersystems. Enthalten sein wird in den einzelnen Schritten auf jeden Fall die Überprüfung von Bagatellsteuern bzw. Möglichkeiten, Steuern abzuschaffen, sowie die Zusammenlegung von verschiedenen Prüfungsteams. Eine große ökologische Steuerreform wird nach den Worten Stummvolls nicht möglich sein. Das Gesamtvolumen für die Steuerreform bezifferte er mit einem Prozent des Bruttoinlandsprodukts - 30 Milliarden Schilling (2,18 Mrd. Euro) sind für ihn die "untere Grenze". (APA)