Washington - Die USA haben Einwände gegen einen Entwurf zur Umsetzung des Vertrages über ein Verbot biologischer Waffen aus dem Jahr 1972. "Wir unterstützen voll und ganz den Vertrag über biologische Waffen, haben jedoch Schwierigkeiten mit dem Protokoll", sagte US-Regierungssprecher Ari Fleischer am Samstag (Ortszeit) in Washington. Er machte keine Angaben zu den konkreten Einwänden seines Landes. Die "Washington Post" berichtete, der US-Delegierte bei den Verhandlungen werde die Ablehnung des Entwurfs am Montag in Genf offiziell kundmachen. Das Protokoll legt die Maßnahmen fest, mit denen das Verbot überwacht werden soll. An dem Entwurf wird seit sechs Jahren gearbeitet. Er sollte bis Herbst fertig gestellt werden. Der Vertrag wurde bereits von 140 Staaten ratifiziert, darunter auch von den USA. Nach dem Entwurf sollen Routineüberprüfungen von Produktionsstätten zwei Wochen vorher angekündigt werden, kurzfristige Kontrollen wenige Tage zuvor. Er begrenzt die Zeit der Inspektionen an den Produktionsorten und legt die Ausrüstung der Inspektoren fest. Demnach sollen sie lediglich mit Kassettenrekorden und tragbaren Computern ausgestattet sein. Der Präsident des "Rates für eine lebenswerte Welt", John Isaacs, sagte in einem Interview, die USA hätten Bedenken, dass die Befolgung der vorgeschlagenen Regeln nur schwer zu kontrollieren sei. Der Entwurf sei möglicherweise nicht perfekt, dies sei jedoch kein Grund, ihn grundsätzlich abzulehnen. "Das passt zu der Einseitigkeit der Bush-Regierung, dass sie auf dem Recht der USA besteht, internationale Vereinbarungen nach eigenen Bedingungen zu befolgen oder nicht zu befolgen", sagte Isaacs. Der "Rat für eine lebenswerte Welt" kämpft für Rüstungskontrolle. US-Präsident George W. Bush ist seit Jänner im Amt. (APA/Reuters)