Genua - Nach dem pompösen G-8-Gipfel von Genua, der von schweren Zusammenstößen zwischen Globalisierungsgegnern und der Polizei überschattet wurde, findet das nächste Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs vom 26. bis 28. Juni 2002 in einem kleinen kanadischen Bergort statt. Die Wahl sei auf Kananaskis in der westkanadischen Provinz Alberta in den Rocky Mountains gefallen, wo es ganze 350 Zimmer gebe, sagte Kanadas Ministerpräsident Jean Chrétien am Sonntag zum Abschluss des Treffens in Genua. Mehrere der anderen Staats- und Regierungschefs hätten sich "hocherfreut" über die Aussicht gezeigt, für den kommenden Gipfel in die kanadische Bergwelt zu reisen. Frankreichs Präsident Jacques Chirac habe selbst Nunavik im kalten Norden Kanadas vorgeschlagen, "um das Land besser bekannt zu machen". Stark abgespeckte Delegationen Für den kommenden Gipfel dürfe jede Delegation noch höchstens 30 bis 35 Teilnehmer zählen, sagte Chrétien. In Genua hatten allein die USA eine 900-köpfige Delegation angemeldet, die Japaner kamen westlichen Angaben zufolge auf 600 Teilnehmer. Den üblicherweise zu Tausenden anreisenden Journalisten empfahl der kanadische Premier: "Wenn sie kommen wollen, müssen Sie ihren Schlafsack mitbringen." Kanada übernimmt im nächsten Jahr turnusgemäß die Präsidentschaft der G-8 von Italien. 1999 hatten die Deutschen das Spitzentreffen in Köln ausgerichtet, 2000 die Japaner in Nago auf der subtropischen Insel Okinawa. Zu den G-8 zählen die sieben wichtigsten Industrienationen USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada sowie Russland. (APA/dpa)