Hamburg - Internationale Politik- und Wirtschaftskonferenzen sind in den vergangenen Jahren zunehmend von Protesten der Anti-Globalisierungsbewegung begleitet worden. Die von friedlichen Freihandelsgegnern organisierten Großdemonstrationen wurden mehrfach von Aktionen gewaltbereiter Minderheiten überschattet. Eine Chronologie der jüngsten Demonstrationen: 20.-22.Juli 2001 in Genua (Italien): Bei Krawallen gegen den G-8-Gipfel wird der Italiener Carlo Giuliani erschossen. Bei schweren Straßenschlachten gibt es rund 500 Verletzte und 200 Festnahmen. 1.-3.Juli 2001 in Salzburg (Österreich): Weltwirtschaftsforum Osteuropa. Nach friedlicher Großkundgebung wird die Demonstration sieben Stunden lang von der Polizei eingekesselt. 15./16.Juni 2001 in Göteborg (Schweden): EU-Gipfel mit über 20.000 friedlichen Demonstranten. Rund 700 Randalierer verwandeln die Innenstadt in ein Schlachtfeld. Ein Demonstrant wird durch Polizeischüsse schwer verletzt. 20.-23.April 2001 in Quebec (Kanada): 3. Amerika-Gipfel über panamerikanische Freihandelszone (FTAA) mit 25.000 Demonstranten. Am Rande der friedlichen Großdemonstration kommt es zu Straßenschlachten. 25.-30.Jänner 2001 in Davos (Schweiz): 31. Weltwirtschaftsforum (WEF). Mit massivem Polizeieinsatz wird verhindert, dass rund 1.300 Demonstranten den Konferenzort lahm legen. 07.-10.Dezember 2000 in Nizza (Frankreich): EU-Gipfel. Der zunächst friedliche Protest von 4.000 Demonstranten endet in einem Straßenkampf um das Kongresszentrum. 26./27.September 2000 in Prag (Tschechische Republik): Die Jahrestagung von Weltbank und IWF begleiten 9.000 Demonstranten. Dahinter steht das Aktionsbündnis INPEG. Es gibt schwere Zusammenstöße am Rande der Proteste mit zahlreichen Festnahmen. 16.-18.April 2000 in Washington D.C. (USA): Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF). Bis zu 20.000 überwiegend friedliche Demonstranten kommen zusammen. 30.November - 03.Dezember 1999 in Seattle (USA): Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) mit 50.000 Demonstranten aus Gewerkschaften, Umweltschutz- und Bürgerrechtsgruppen. Nach schweren Ausschreitungen wird der Ausnahmezustand über die Stadt verhängt. 04.Juni 1999 in Köln: EU- und Weltwirtschaftsgipfel. 40.000 Demonstranten folgen Aufrufen des linken "Aktionsbündnis Köln '99" und christlicher Organisationen. 15.-17.Mai 1998 in Birmingham (Großbritannien): G-7-/G-8-Gipfel. 50.000 demonstrieren für die Entschuldung der armen Länder. Organisator: "Jubilee 2000", eine Koalition britischer Entwicklungshilfe- und Wohltätigkeitsgruppen. (APA/dpa)