Seoul - Bei Zusammenstößen zwischen protestierenden Arbeitern und Polizisten sind am Sonntag in Südkorea mindestens 20 Personen verletzt worden. Die Polizei hatte versucht, die rund 12.000 Arbeiter aus dem ganzen Land von einem Marsch in die Innenstadt von Seoul abzuhalten. Die Demonstranten gingen aus Protest gegen angebliche Pläne der Regierung, die Rechte der Gewerkschaften zu beschneiden, auf die Straße. Außerdem forderten sie die Freilassung inhaftierter Arbeiterführer und die Aufhebung von Haftbefehlen. Die rund 600 Polizisten forderten Verstärkung an, die Demonstranten konnten aber an mehreren Stellen ihren Weg fortsetzen. "Nieder mit der Regierung Kim Dae Jung, die die Arbeiter unterdrückt", riefen die Protestierenden. "Kim Dae Jung ist nicht länger unser Freund. Wir haben ihn zum Präsidenten gewählt, aber er hat uns verraten!", erklärte ein Organisator des Marsches über Lautsprecher. Mit den Protesten solle auch die Solidarität mit den Globalisierungsgegnern beim G-8-Gipfel in Genua ausgedrückt werden, hieß es. (APA/AP)