Linz - Einen Skelettfund machte ein Ehepaar in seinem Schrebergarten in Linz-Ebelsberg Sonntag Abend, wie die Polizei am Montag bekannt gab. Der Leichnam dürfte schon länger unter der Erde gelegen haben. Die Identität muss erst geklärt werden. Mehrere hundert Jahre alt Das in einem Schrebergarten des Linzer Stadtteils Ebelsberg entdeckte Skelett ist bereits mehrere hundert Jahre alt. Das habe ein Experte anhand des Zustandes der Knochen fest gestellt, erklärte Montagnachmittag ein Beamter der Polizei. Die Fundstelle könnte im Bereich eines alten Friedhofes liegen. Für den Fachmann seien bei der Besichtigung der Fundstelle sogar noch Reste eines Sarges erkennbar gewesen, so der Polizist. Zwar habe an diesem Ort niemals eine Pfarre bestanden, es könnte sich aber um einen kleinen evangelischen Friedhof handeln. Das Skelett - es lag in extrem dichtem Lehmboden - stammt nach ersten Schätzungen aus der Zeit um den 30-jährigen Krieg (1618 - 1648), es wird nun bestattet. Erste Annahmen Die Polizei schloss vorerst nicht aus, dass es sich bei dem Skelett um die sterblichen Überreste eines Opfers des Zweiten Weltkrieg handeln könnte. An dem Fundort befand sich damals eine Fliegerabwehrstellung. Aber auch ein prähistorischer Fund ist möglich. Das sollte am Montag in näheren Untersuchungen durch Sachverständige geklärt werden. Das Ehepaar, das den Fund machte, hatte eigentlich nur ein kleines Loch für die Regentonne ausgraben wollen. Schwierige Ausgrabungsarbeiten Schwierig gestalteten sich die Ausgrabungsarbeiten des Skelettes. Es liege in lehmigem Boden, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Am Montagvormittag seien vorerst nur eine Schulter und die Halswirbelsäule frei gelegt worden, der Kopf sei nicht gefunden worden. Das Skelett befindet sich schräg liegend in der Erde in einer Tiefe von rund 30 bis 50 Zentimetern. Vom Schädelknochen wurden vorerst nur Teile des Kiefers entdeckt. Der Leichnam soll nach dem Ausgraben in die Gerichtsmedizin überstellt werden. Nach dem Grad der Skelettierung zu schließen dürfte er "mindestens zehn Jahre" im Boden gelegen sein, so die Auskunft der Polizei. Die Schrebergartenanlage im Linzer Stadtteil Ebelsberg, in der das Skelett gefunden wurde, besteht erst seit wenigen Monaten. Während des Zweiten Weltkrieges befanden sich an dieser Stelle Fliegerabwehrstellungen und - so der Polizist - auch "Kriegslager". Die ermittelnden Beamten hofften bei den Ausgrabungsarbeiten durch Fundstücke - etwa Überreste von Kleidung - Hinweise auf die Identität des Toten zu erhalten. (APA)