Pristina - die mazedonischen Behörden haben am Dienstag die beiden Grenzübergänge des Landes in das benachbarte Kosovo ohne Angabe von Gründen geschlossen, teilte ein Sprecher der UNO-Mission in dem Balkanland mit. Im Gegensatz zu zwei früheren Schließungen der Übergänge im März dürfen diesmal sowohl Zivilisten, als auch Angehörige von Friedensmissionen und von Hilfsorganisationen die Grenze nicht mehr passieren. Mazedonischer Verteidigungsminister droht mit Großoffensive gegen UCK Der mazedonische Verteidigungsminister Vlado Buckovski hat mit einer Großoffensive gegen die albanischen Rebellen gedroht, wenn sich diese nicht aus den Ortschaften um Tetovo im Nordwesten des Landes zurückzögen. In der zweitgrößten Stadt ist es am Dienstag wieder zu sporadischen Gefechten zwischen Rebellen der albanischen "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) und mazedonischen Regierungssoldaten gekommen. Bewohner Tetovos berichteten, im Stadtteil Cetinska sei Maschinengewehrfeuer zu hören. Am Vortag war bei heftigen Kämpfen in der Stadt ein elfjähriges Mädchen getötet worden. 19 Einwohner und fünf mazedonische Soldaten wurden verletzt. Tetovo liegt rund 40 Kilometer westlich der Hauptstadt Skopje und hat eine starke albanische Bevölkerungsmehrheit. Die USA riefen zu Ruhe und Besonnenheit auf. Präsident George W. Bush traf zu einem eintägigen Besuch der US-Soldaten der KFOR-Truppen im Kosovo ein. US-Soldaten patrouillieren an der Grenze zwischen dem Kosovo und Mazedonien. Westliche Diplomaten bemühen sich weiter um eine Entschärfung des Konflikts zwischen slawischer Mehrheit und albanischer Minderheit in Mazedonien. Die unter Vermittlung von EU und NATO geführten Parteienverhandlungen über die Ausweitung der Rechte der albanischen Volksgruppe sind blockiert. Die beiden an der Regierung beteiligten Albanerparteien hatten sich am vergangenen Donnerstag zurückgezogen. Skopje verärgert internationale Gemeinschaft Die Maßnahme der Regierung in Skopje dürfte die Beziehungen zwischen zwischen Mazedonien und der internationalen Gemeinschaft weiter belasten. Die Regierung hatte am Dienstag die NATO und Angehörige internationaler Friedensmissionen beschuldigt, die albanischen UCK-Rebellen zu unterstützen. Mazedonien ist über Vorwürfe verärgert, wonach es die Waffenruhe mit den Rebellen gebrochen habe. Aus Skopje war ein entschiedenes Dementi dieser Vorwürfe gekommen. (APA/Reuters)