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Foto:APA/Barbara Koch
Wien - Der ersten heißen Spur gingen am Montag vier Beamte der Wiener Zollfahndung in Bezug auf den Besitzer jenes Brillenkaimans nach, der vergangene Woche im Wiener Donaukanal gefunden wurde. "Ein anonymer Hinweise aus Wien hat den Namen eines möglichen Täters genannt. Dieser Mann ist aber im Moment noch nicht greifbar, da er sich im Ausland befindet. In ein paar Tagen wissen wir mehr", sagte Chefinspektor Rudolf Tomek. Aussetzungsort Derzeit werden Zeugen einvernommen, die "Florian" - den Namen hat er von seinen Rettern bekommen - in der Donau beobachtet haben. "Der Aussetzungsort dürfte in Klosterneuburg bei der Rollfähre gewesen sein, denn der Matrose dieser Fähre hat das Tier als erste Person am 16. Juli um 7 Uhr im Wasser seien Kreise ziehen sehen", erzählte Tomek. "Nach einer Viertelstunde war der Kaiman aber wieder verschwunden." Ermittlerische Kleinarbeit Jetzt beginne für die Zollfahnder die ermittlerische Kleinarbeit: "Wir befragen die Anrainer in den Ferienhäusern bei der Donau, ob sie 'Florian' gesichtet haben, um den genauen Weg des Tieres zu rekonstruieren", so der Chefinspektor. Das Krokodil hätte laut Tomek "Riesenglück" gehabt, denn bis zum Auffindungsort bei der Erdbergbrücke hätte "Florian" mehrere gefährliche Schleusen passieren müssen. "Illegales Tier" Sicher dürfte bisher auf jeden Fall sein, dass es sich bei dem Kaiman um ein "illegales Tier" gehandelt haben dürfte. "Weil sonst hätte sich ein möglicher Besitzer schon gemeldet und die nötigen Papiere hergezeigt", meinte Tomek. Dem Eigentümer von "Florian" werde deshalb auch eine Flut von Anzeigen drohen: "Er wird wegen Schmuggel, Tierquälerei und wegen des Verstoßes gegen das Artenhandels- und gegen das Tierseuchengesetz angezeigt", so der Chefinspektor. Unbezahlbar? Als Motiv für die Aussetzung des Kaimans nannte Tomek die Möglichkeit, dass so ein Tier von jemanden bestellt worden sei und derjenige nicht bezahlen konnte. Der Händler könnte dann auch auf Grund der Illegalität keinen anderen Käufer gefunden haben. "Oder der Kaiman ist dem Eigentümer zu groß geworden, und er wollte ihn wegen Platzmangel wieder loswerden." Das Tier sei zudem nicht sehr scheu gewesen. Das habe darauf hingewiesen, dass es "an die Hand" gewöhnt war. In Schönbrunn "Florians" neues Zuhause ist ein Terrarium im Tiergarten Schönbrunn. "Es geht ihm gut, er freut sich seines Lebens und er frisst schon", hieß es Montagmittag von Seiten des Tiergartens. Chefinspektor Tomek meinte, dass der illegale Handel und das Importieren von verbotenen Tieren leider öfter vorkomme. "Aber ein solche Aussetzung ist mir in meiner Berufslaufbahn noch nicht vorgekommen", erklärte der Fahnder. (APA)