Geschlechterpolitik
Autonome Frauenorganisationen vor "finanziellem Aus"
SP-Frauensekretärin kritisiert die Förderpraxis von Minister Haupt
Wien - In der am Montag von Sozialminister Haupt präsentierten Homepage
zum "Internationalen Jahr der Freiwilligen" ist für
SPÖ-Bundesfrauensekretärin Bettina Stadlbauer die Präsentation der
Organisationen bemerkenswert: "Bei den aufgelisteten und
vorgestellten Organisationen fällt auf, dass einige relevante Vereine
oder Dachorganisationen, zum Beispiel die 'Schlaflosen Nächte'
fehlen." Eher rhetorisch meinte Stadlbauer: "Ist's ein Zufall?", um
dann klarstellend und in Richtung der bisherigen Förderpraxis des
Sozialministers anzuschließen: "Ich glaube kaum!" Kritische Artikulation nicht erwünscht
Für die Bundesfrauensekretärin lässt dieses "lieblose unter den Tisch
fallen lassen" eher darauf schließen, dass eine gewisse Absicht
hinter der einseitigen Präsentation steckt. Stadlbauer: "Zumal gerade
die Frauen- und Mädchenberatungsstellen, beziehungsweise Vereine, die
sich 'unbotmäßig' verhalten, sprich, ihre Aufgabe als Sprachrohr der
Frauenbewegung auch zur Kritik am Bundesminister nutzen, bei der
Mittelvergabe unter finanziellen Druck geraten."
Stadlbauer wies in diesem Zusammenhang konkret darauf hin, dass einige Institutionen der
Frauenbewegung, wie das UFF, oder die "an.schläge", aber auch die
Frauen- und Mädchenberatungsstelle "Kassandra" aufgrund des
"abgedrehten Geldhahns vor dem Aus stehen, oder ihre Aktivitäten
bereits auf annähernd Null reduzieren mussten". (red)