Linz/Wien - Eine Verzweiflungstat hat sich am Dienstag in Pfarrkirchen bei Bad Hall im Bezirk Steyr ereignet. Nach einem heftigen Ehestreit, in dessen Verlauf er zunächst sein Wohnhaus in Unterhautzendorf im Bezirk Korneuburg in Brand setzen wollte, fuhr ein 44-jähriger Niederösterreicher in sein Wochenendhaus nach Oberösterreich. Als ihn die Gendarmerie dort suchte, beging er vor den Augen der Beamten Selbstmord.Scheidung stand bevor Nach Angaben der Sicherheitsdirektion Oberösterreich stand die Scheidung des Paares unmittelbar bevor. Montagabend kam es zwischen dem Chauffeur, der früher Transportunternehmer war, und seiner um zwei Jahre jüngeren Frau neuerlich zu einer Auseinandersetzung. Als der Streit eskalierte, tränkte der Mann im Dielenbereich des Hauses einen Teppich mit Benzin und legte anschließend Feuer. Durch einen aufmerksamen Nachbarn und das rasche Einschreiten der Feuerwehr gelang es, einen Großbrand zu verhindern. Vom Landesgericht Korneuburg wurde nach Mitternacht ein mündlicher Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen, der mit seinem Pkw geflüchtet war. Beamte des Gendarmeriepostens Bad Hall entdeckten den Wagen am Dienstagvormittag nahe der Kleingartenanlage, in der sich das Wochenendhaus des Paares befindet. Nachdem den beiden Gendarmen niemand öffnete, brachen sie nach richterlicher Rücksprache die Tür auf. Selbst in Flammen gesetzt Plötzlich stand der Mann mit einem Benzinkanister in der Hand im Raum. Blitzschnell vergoss er die Flüssigkeit und entzündete sie. Zuvor dürfte er bereits das Gas beim Ofen aufgedreht haben. Den Beamten schlug eine Stichflamme entgegen. Während ein Gendarm einen Feuerlöscher holte, lief der Zweite an die Rückseite des Häuschens, um dem Mann von außen aus dem Fenster zu helfen. Angesichts des Beamten lief der 44-Jährige jedoch zurück in den Raum - direkt in die bereits meterhoch lodernden Flammen. Löschversuche blieben erfolglos, der Niederösterreicher verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Auf Grund der eindeutigen Selbstmordhandlung wurde die Leiche durch den Staatsanwalt zur Beerdigung freigegeben. Das Wochenendhaus wurde völlig vernichtet. Der Feuerwehr Pfarrkirchen gelang es, ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Häuser zu verhindern. (APA)