Washington - Die Probleme der US-Wirtschaft liegen nach Einschätzung von US-Notenbankchef Alan Greenspan im Inland begründet und sind nicht international bedingt. "Die Probleme, die wir gesehen haben, sind in gewisser Weise mehr intern als international", sagte Greenspan am Dienstag bei seiner Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats in Washington. Keine Gefahr durch Krisenherde Der oberste US-Währungshüter sagte außerdem, die internationale Ansteckungsgefahr durch die Krisen in Argentinien und der Türkei sei deutlich geringer als noch 1997. Auch seien die Schwierigkeiten der USA und Japans zwei unterschiedliche Angelegenheiten. Schwaches Wirtschaftswachstum "Die Periode unterdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums ist noch nicht vorbei. Das Risiko besteht weiter, dass die Wirtschaftsschwäche größer ist als zurzeit angenommen und eine weitere Anpassung nötig macht", sagte Greenspan, wie schon vergangene Woche, vor dem Bankenausschuss. Die Risiken seien "beträchtlich". Die Zins- und Steuersenkungen sowie der Rückgang der Energiekosten sollten sich allerdings im Verlaufe des Jahres noch positiv auswirken. geringere Verbraucherausgaben Greenspan äußerte sich besorgt, dass die Verbraucherausgaben zurückgehen könnten. Sie stützen zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaft. Er verwies auf den Rückgang der Aktienkurse und die inzwischen auf 4,5 Prozent gestiegene Arbeitslosenquote. Inflationsgefahr sieht Greenspan dagegen nicht. Weitere Zinssenkungen Nach sechs Zinssenkungen um jeweils einen halben Prozentpunkt seit Januar hatte die Fed den Satz für Tagegeld Ende Juni um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent zurück genommen. Das ist das niedrigste Niveau seit sieben Jahren. Der für die Zinspolitik zuständige Offenmarktausschuss kommt am 21. August wieder zusammen. (APA/Reuters)