Washington - Die amerikanische Regierung will bei den in Genua vereinbarten Abrüstungsverhandlungen mit Russland schnell Ergebnisse erzielen. Die Verhandlungen dürften sich nicht "endlos in die Länge ziehen", sagte der Staatssekretär für Rüstungskontrolle, John Bolton, am Dienstag in Washington vor dem außenpolitischen Ausschuss des Senats. "Wir hoffen, dass die intensiven Beratungen, die jetzt vereinbart wurden, schnell zu einer Einigung über einen neuen strategischen Rahmen führen", sagte Bolton. Präsident George W. Bush habe nicht die Absicht, den ABM-Vertrag von 1972 zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen einseitig aufzugeben. Er ziehe eine Einigung mit den Russen vor. Bush hatte aber mehrfach deutlich gemacht, dass die USA ihr Raketenabwehrprogramm wie geplant vorantreiben wollen. Moskau will an dem Vertrag nicht rütteln. Bush and der russische Präsident Wladimir Putin hatten am Sonntag am Rande des G-8-Gipfels in Genua die neuen Verhandlungen vereinbart. Dabei sollen sowohl offensive als auch defensive Systeme zur Sprache kommen. Die Atomwaffenarsenale sollen auf beiden Seiten reduziert werden. Die nationale Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice reiste am Dienstag zu ersten Beratungen mit der russischen Regierung nach Moskau. Der Vorsitzende des Ausschusses im Senat, der Demokrat Joseph Biden, stellte die Raketenabwehrpläne in Frage, für die das Verteidigungsbudget kräftig aufgestockt werden soll. "Ich bewundere die Unverfrorenheit der Bitte um acht Milliarden Dollar für unspezifische Forschung und Entwicklung von Programmen, die vielleicht einen Vertrag verletzen, den die Regierung vielleicht aufgeben will", sagte Biden. (APA/dpa)