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Einige Fahrer dürfen zur Behandlung von diversen Allergien laut ärztlichen Attesten Kortison verwenden, Jonathan Vaughters jedoch nicht.

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Sarran/Frankreich - Bei Doping-Kontrollen auf den ersten beiden Pyrenäen-Etappen der Tour de France ist acht von 16 getesteten Radfahrern der Gebrauch des verbotenen Hormons Kortison nachgewiesen worden. Allerdings lagen wie bei Jan Ullrich während des Giro d'Italia ärztliche Atteste für den lokalen Kortison-Einsatz vor. Deshalb liegt wie im Fall Ullrich, der im Frühjahr an allergischem Asthma leidet und dagegen Kortekoide inhaliert, kein Verstoß gegen die Doping-Bestimmungen vor. Laut "Le Monde" soll es sich um nicht-französische Mannschaften handeln. Am Mittwoch forderte die französische Gesundheits- und Sport- Ministerin Marie-George Buffet die Installation eines unabhängigen, obersten Ärzte-Gremiums, das über den möglichen Einsatz von Medikamenten entscheiden könnte, die auf der Doping-Liste stehen. Bisher ist in diesem Fall der Internationale Radsport-Verband (UCI) zuständig. Die wenig transparenten Regeln in den Doping-Bestimmungen wurden dem US-Amerikaner Jonathan Vaughters aus der Jens Voigt-Mannschaft Credit Agricole zum Verhängnis. Ein Wespenstich hatte sein rechtes Auge vollständig geschlossen. Eine intramuskuläre Kortison-Spritze hätte geholfen. Aber die ist verboten. Deshalb musste Vaughters das Rennen am Dienstag aufgeben, nachdem er zehn Kilometer versuchte hatte, quasi einäugig zu fahren. Die letzte Pyrenäen-Etappe nach Luz-Ardiden hatte der 28-Jährige auf dem 80. Rang des Gesamtklassements mit 2:00:40 Stunden Rückstand auf Lance Armstrong beendet. (APA/dpa)