Wien - Wer glaubt, Kompost sei das Non-Plus-Ultra an Umweltfreundlichkeit, der irrt: Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) über die Qualität von Komposten aus der getrennten Sammlung - publiziert im Vorjahr - beweist, dass diese mitnichten frei von Umweltgiften sind. Unter anderem wurden Schwermetalle und Dioxine im Kompost gefunden. Zumeist lagen die Belastungen allerdings deutlich unter den erlaubten Grenz- bzw. Richtwerten für solche Stoffe. Wichtig ist den Angaben zufolge die Lagerung. Insgesamt wurden 42 Anlagen untersucht. 15 dieser Kompostanlagen fielen in die Kategorie "Vorwiegend Land", elf hatten als Einzugsgebiet "Vorwiegend Stadt", während acht so genannte Mischanlagen waren. Zusätzlich wurden noch acht Hausgartenkomposte in Wien und Salzburg getestet. Es fanden sich Dioxine und Furane - die in der toxikologischen Beurteilung zu den gefährlichsten Schadstoffen zählen - durch belastete Materialien wie behandeltes Holz und Spanplatten. Auch Laub und Gras aus besonders belasteten Gebieten sollte in großen Mengen vermieden werden, so das UBA. Bei Schwermetallen ist der Kompost in drei Güteklassen eingeteilt. Das Material aus drei der untersuchten Anlagen überschritt die Grenzwerte der hochwertigsten Kategorie III. Meist höhere Werte wurden übrigens bei den ländlichen Anlagen registriert. Umgekehrt liegt der Fall bei den Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAH): Diese entstehen bei unvollständigen Verbrennungen von fossilen und organischen Energieträgern, daher ist die Belastung in Ballungszentren stärker. Chlorierte Kohlenwasserstoffe - sie kommen als Pestizide vor - finden sich tendenziell eher in Grünschnitt-Komposten. Einige Vertreter dieser Gruppe - zum Beispiel Lindan, das in Pflanzenschutzmitteln zur Insektenbekämpfung verwendet wird - waren jedoch häufiger festzustellen. In einem Hausgartenkompost trat ein exorbitanter Pentachlorphenol-(Pestizid)-Messwert auf, der dem UBA zufolge einen Sonderfall darstellen dürfte.(APA)