Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/MTI
Paris - Ein von vielen Schwangeren zur Verhinderung von Missbildungen ihres Babys eingenommenes B-Vitamin begünstigt nach Untersuchungen schwedischer Wissenschafter Zwillingsgeburten. Das zur Verhinderung der Wirbelsäulendeformation Spina Bifida von vielen schwangeren Frauen eingenommene B-Vitamin Folsäure sorge für einen deutlichen Anstieg von Zwillings-Schwangerschaften, meldet die britische Fachzeitschrift "New Scientist" in ihrer jüngsten Ausgabe. Demnach brachten seit 1994 in Schweden 2,8 Prozent aller Frauen, die Folsäure einnahmen, Zwillinge zur Welt. Damit lag die Zahl der Zwillingsgeburten bei ihnen fast um das doppelte über dem statistisch üblichen Wert der Durchschnittsbevölkerung. Das Forscherteam um den Wissenschaftler Bengt Kallen stellt daher die These auf, die Nachteile einer obligatorischen Einnahme von Folsäure könnten ihre Vorteile überwiegen. Laut ihrer Modellrechnung würde die Einnahme von Folsäure durch 30.000 Frauen in Schweden 225 zusätzliche Zwillingspärchen zur Folge haben. Diese 450 Kinder hätten - wie bei Zwillingen üblich - ein statistisch wesentlich höheres Risiko, zu früh, mit zu geringem Gewicht oder mit Lähmungen auf die Welt zu kommen. Gleichzeitig würden durch die Folsäure-Gabe jedoch nur vier bis fünf Fälle von Spina Bifida verhindert, geben die Forscher zu bedenken. (APA)