Wien - Schwere Vorwürfe gegen die Einsatzleitung der Polizei beim G8-Gipfel in Genua erhebt in der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" ein Beamter. Laut seinen Angaben sollen Mitglieder der Spezialeinheit GOM verhaftete Demonstranten systematisch misshandelt haben. "Sie wurden mit dem Kopf gegen die Wand gestoßen" berichtet der Polizist, "einige Kollegen haben auf die Verhafteten uriniert, wenn sie sich weigerten, die Faschistenhymne "facceta negra" zu singen. Auf meine Versuche, ihnen gut zuzureden, erhielt ich nur die Antwort 'Hab keine Angst, wir werden gedeckt'."
Der Polizist aus Genua gibt an, seine Kollegen aus Rom seien für die Übergriffe bei der Erstürmung des Genova social Forum verantwortlich gewesen: "Der Befehl war, unter allen Umständen Verhaftungen durchzuführen. Ich habe heute noch den Fäkaliengeruch in der Nase, den die Verhafteten verströmten, nachdem ihnen stundenlang der Gang auf das WC verweigert wurde." (red)