Paris - Tausende von Globalisierungsgegnern haben am Donnerstag in Paris gegen die Gewalt der Polizei am Rande des Gipfeltreffens im italienischen Genua am vergangenen Wochenende protestiert. Etwa 50 Parteien, Gewerkschaften und Verbände hatten zu der Demonstration aufgerufen, die zur italienischen Botschaft in Paris führte. Sie machten die italienische Polizei und Regierung für die Gewalt verantwortlich. In einem offenen Brief wurden Staatspräsident Jacques Chirac und Premierminister Lionel Jospin von einem Dutzend Persönlichkeiten aus dem politischen Leben aufgerufen, "sowohl das Verhalten der Polizei als auch das der Regierung, die die Polizei-Umtriebe deckt, rückhaltlos zu verurteilen". Sie sollten sich auch dafür einsetzen, dass die Verantwortung von Polizei und Regierung aufgedeckt werde. Der Brief wurde neben anderen von dem bekannten Bauernführer Jose Bove und von der Grünen-Sprecherin Francoise Bavey unterschrieben. In einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage für die Pariser Zeitung "Le Monde" hat eine Mehrheit der befragten Franzosen erklärt, der Globalisierung zu misstrauen, weil sie vor allem multinationalen Unternehmen und den Finanzmärkten diene. 55 Prozent sind der Meinung, die Globalisierung gefährde Arbeitsplätze und die einheimischen Unternehmen. Vor allem Ältere sehen die Globalisierung kritisch. (APA/dpa)