Foto: www.krone.at
Die deutsche WAZ - in Österreich an "Kronen Zeitung" und "Kurier" beteiligt - weist Spekulationen zurück, wonach der Medienkonzern sich von seinem 50-Prozent-Anteil an der "Krone" trennen könnte. Zuletzt hieß es in Branchenkreisen, "Krone"-Chef Hans Dichand wolle dieser Tage bei einem Treffen mit seinen deutschen Partnern ein Angebot für die 50 Prozent legen, um seinem Sohn Christoph ein völlig geordnetes Erbe hinterlassen zu können. "Mit Sicherheit kein Thema" "Das ist reine Spekulation. Es gibt keine Gespräche in diese Richtung", meinte WAZ-Chef Erich Schumann. "Wir sind jetzt 14 Jahre in Österreich engagiert, und wir sind zufrieden." An einen Verkauf der Anteile sei deshalb nicht gedacht, so Schumann weiter. Ein Treffen mit Dichand bestätigte Schumann. Aber: "Wir treffen uns fast ständig. Dabei reden wir über viele Themen." Ein möglicher Verkauf an Dichand sei dabei aber "mit Sicherheit kein Thema". "Krone"-Chef Dichand war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Im Juni offenbarte Dichand gegenüber dem Branchenmagazin "Extradienst" aber für demnächst eine Bombe. "Platzt die Bombe und kauft Dichand die abgegebene 'Krone'-Hälfte zurück? Am Strahlen seiner Augen habe ich jedenfalls gemerkt, dass es ein ganz großer Deal sein wird, der demnächst über die Bühne geht", kommentierte "Extradienst"-Herausgeber Christian W. Mucha Dichands Ankündigung. "Wirtschaftlich nicht machbar" Innerhalb der Mediaprint werden den kolportierten Absichten Dichands freilich wenig Chancen gegeben. "Wirtschaftlich nicht machbar", so ein Kommentar. Die WAZ hat Dichand vor 15 Jahren etwa 2,5 Milliarden Schilling für die Hälfte am "Krone"-Kuchen hingeblättert. Inzwischen dürfte sich der Wert der Anteile zumindest verdoppelt haben. Eine solche Summe würde selbst Dichand überfordern, heißt es. Innerhalb der "Krone" vermutet man deshalb einen anderen Hintergrund. Dichand wolle über den Umweg des Angebots seinen Sohn Christoph bei der WAZ als "Krone"-Chefredakteur durchbringen. Die WAZ soll nach verschiedenen Medienberichten einem Engagement Christoph Dichands als "Krone"-Chefredakteur derzeit noch zurückhaltend gegenüber stehen. WAZ-Chef Schumann auf die Frage, ob er bei dem Treffen mit Dichand senior über dieses Thema reden werde: "Das müssen Sie Herrn Dichand fragen." "Es wird so bleiben, wie es ist" Zuletzt wurde für den Fall, dass Dichand junior bald Chefredakteur wird, auch eine Übergangslösung mit "Krone"-Sportchef und Chefredakteur-Stellvertreter Michael Kuhn als zweitem Chefredakteur kolportiert. Kuhn dazu: "Es wird glaube ich so bleiben, wie es ist. Hans Dichand bleibt Herausgeber und Chefredakteur, sein Sohn wird eine führende Funktion übernehmen, von der wir noch nicht wissen welche es ist, und dazu wird es wie bisher drei Stellvertreter geben: Biro, Wailand und mich." Das Gerücht mit ihm als Chefredakteur sei nur aufgekommen, weil er in den letzten 14 Tagen wegen der Urlaube der anderen Verantwortlichen das Blatt gemacht habe, so Kuhn. (APA)