London/Cardiff - Die vorsorgliche Massentötung von 4.000 Bergschafen in einem Nationalpark in Wales hat die Diskussion um die Maul-und Klauenseuche (MKS) in Großbritannien erneut entfacht. Nach Ansicht eines führenden Tierschützers ist das Ende der hochinfektiösen Krankheit noch lange nicht abzusehen. Dagegen erklärte die Regierung von Premierminister Tony Blair, das Land stehe am Ende der Epidemie. Nach letzten abgeschlossenen Keulung teilte die Regionalregierung von Wales mit, dass noch weitere 6.000 Schafe auf MKS-Antikörper untersucht werden sollen. Das betroffene Naturschutzgebiet Brecon Beacons in den Bergen von Mittel-Wales ist gegenwärtig für Besucher weitgehend gesperrt. Unter den dort lebenden 15.000 Bergschafen waren MKS-Antikörper gefunden worden. Der stellvertretende Präsident des Bauernverbandes (NFU) von Wales, Glyn Powell, sagte, er befürchte die Tötung von weiteren 9.000 Schafen. Die Massenschlachtung ist unter Bauern und Tierschützern umstritten. Viele von ihnen halten die Reaktion des Ministeriums für "übertrieben" und plädieren für eine Impfung der Herden. Auch wird eine Ausrottung der seltenen Bergschafe befürchtet. Ende der Seuche nicht absehbar "Niemand weiß, wann die Seuche endgültig ausgerottet sein wird", sagte Chris Laurence, Chefveterinär beim Tierschutzverband RSPCA, am Sonntag, zur Seuchenlage auf der Insel. Die Krise könnte sogar noch bis in das nächste Jahr andauern. Dagegen spach Elliot Morley vom Agrarministerium in London vom "letzten Ende" der Krise. Die Zahl der MKS-Fälle in Großbritannien liegt nach dem letzten Stand bei 1901, davon 111 in Wales. Seit Ausbruch der Seuche im Februar dieses Jahres sind in Großbritannien 3,6 Millionen Tiere notgeschlachtet worden. Die Seuchenfälle sind von zirka 40 pro Tag auf dem Höhepunkt der Krise inzwischen auf vier bis fünf neue Fälle pro Tag gefallen. (APA/dpa)