Die börsenotierte Telekom Austria (TA) erweitert ihr Basisnetz (Backbone) - einen Ring aus Hochleistungsglasfaserleitungen quer durch ganz Oesterreich - nach Osteuropa. Die erste Ausbaustufe eine Datenleitung ueber Brünn nach Prag wurde am Freitag eröffnet. Bis Ende des kommenden Monats will die TA die Leitung über Frankfurt und München zurück nach Österreich führen und so einen neuen "European Jet Stream" schliessen. Die TA ist in Tschechien seit April 2000 über die 100-prozentige Tochter Czech On Line (COL) vertreten. Die Kosten für den Kauf des nach eigenen Angaben grössten tschechischen Internetproviders betrugen 231,5 Millionen Euro. Mittlerweile schreibt COL mit seinen 220.000 Internetkunden einen minimalen operativen Gewinn. An österreichische Unternehmen gerichtet Mit dem neuen Glasfaseranschluss will die COL vor allem ihre Attraktivität für österreichische Unternehmen mit Tschechien-Engagement - vor allem Banken und Versicherungen - steigern. Durch die Glasfaseranbindung an die österreichische Mutter würden die Kosten und damit auch die Tarife gesenkt und die Qualität der Datenübertragung verbessert. Die TA baut die neuen Leitungen allerdings nicht selbst, sondern mietet sie über Langzeitvertraege in Tschechien von der Firma CECOM - laut TA ein führender Breitbandanbieter in dieser Region - und in Deutschland vom internationalen Carrier Global Crossing. Die Kosten bezifferte TA-Technikvorstand Rudolf Fischer für den neuen Glasfaserring mit 150 Millionen Schilling. Bis Anfang 2002 plant die TA darüber hinaus für weitere 50 Millionen Schilling einen Datenring von Wien über Bratislava nach Budapest und zurück. Für weitere 150 Millionen Schilling will man u einem späteren Zeitpunkt auch Zagreb und Laibach erschliessen. (APA)