Berlin - Italien hat gegen die nach dem G-8-Gipfel aus der Haft entlassenen Globalisierungsgegner ein mehrjähriges Einreiseverbot verhängt. Die "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe) berichtete, ein entsprechendes Formular hätten Demonstranten erhalten, die unmittelbar nach ihrer Entlassung aus der Untersuchungshaft zur Grenze gebracht und abgeschoben worden seien. In dem Dokument würden die jeweils Betroffenen darüber informiert, dass sie "vor Ablauf von fünf Jahren nicht wieder nach Italien einreisen" könnten.
Bisher seien etwa 50 festgenommene deutsche Demonstranten abgeschoben worden, weil sie laut Formular "die öffentliche Sicherheit gefährden", schreibt die Zeitung. Einem Sprecher des Auswärtigen Amtes zufolge hätten dagegen die italienischen Behörden ursprünglich zugesichert, dass mit der Ausweisung keine Einreisesperre verbunden werde. Auch der Grünen-Abgeordnete Hans-Christian Ströbele habe diese Zusage vom Polizeipräsidenten in Genua erhalten.
Das Auswärtige Amt bestätigte der Zeitung zudem, dass mehrere Deutsche nach der Haftentlassung weder ihre Ausweise noch persönliche Gegenstände zurückerhielten. Dies deute darauf hin, dass es keine "korrekte Handhabung" gegeben habe. Man werde die italienische Regierung um Klärung bitten. (APA/AP)