Die in Paris ansässige Hilfsorganisation "Reporter ohne Grenzen" hat der israelischen Armee Gewalt gegen Journalisten vorgeworfen. Seit vergangenen September seien 30 Journalisten in den von Israel besetzten Gebieten durch Schüsse verletzt worden. Mit einer Ausnahme seien die Schüsse nach Erkenntnissen der Organisation von israelischen Stellungen gekommen, erklärte der Generalsekretär von "Reporter ohne Grenzen", Robert Menard, am Freitag in Paris. Bei den 30 Journalisten handelt es sich der Organisation zufolge um 21 Palästinenser, sieben Franzosen und zwei Amerikaner. In wenigstens fünf Fällen seien sie nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Zwei Reporter - Yola Monakhov von Associated Press und Laurent Van der Stockt von Gamma - seien so schwer verletzt worden, dass sie voraussichtlich bleibende Schäden davontragen würden. In ihrem Bericht wirft die Organisation den israelischen Behörden vor, die Fälle nur zögerlich zu untersuchen und nur mangelhaft darüber zu informieren, vor allem, soweit palästinensische Journalisten betroffen seien. Unterdessen hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) beklagt, dass es trotz intensiver Bemühungen von der Hisbollah keine Informationen über die drei israelischen Soldaten erhalten hat, die von der Miliz am vergangenen 7.Oktober in den Libanon entführt worden waren. Neu entflammt waren die Diskussionen über die Umstände der Geiselnahme im isrealisch-libanesischen Grenzgebiet, nachdem ein Video eines Soldaten des indischen Kontingents der UNO-Schutztruppen im Libanon (FINUL) aufgetaucht war. Die UNO hatte die Existenz des Films bisher dementiert. "Wir bedauern sehr, dass wir über das Schicksal der israelischen Geiseln keine Informationen erhalten haben. Das verstößt gegen die Genfer Konvention", sagte Kim Gordon-Bates, Sprecher des IKRK in Jerusalem, auf Anfrage. Das IKRK habe alles in seiner Macht stehende getan, um mit den drei Geiseln der Hisbollah in Kontakt zu treten. "Das IKRK kann allerdings nur an humanitäre Grundsätze erinnern, Druckmittel haben wir nicht", hielt Gordon-Bates fest. Er vertraue aber auf die Überzeugungskraft des Komitees. (APA/dpa/sda)