Bühne
Warnende Wohltäter Wagners
Alles soll in der Familie bleiben
Bayreuth - Die Gesellschaft der Freunde Bayreuths hat bei der
Mitgliederversammlung davor gewarnt, die Nachfolge von Festspielleiter Wolfgang
Wagner mit Hilfe von Pressionen lösen zu wollen.
"Herr Wagner sollte den Zeitpunkt für seine Nachfolge selbst bestimmen", sagte
Vorsitzende der fast 5.000 Mäzene, der Hofer Bankier Gerhard Schmidt.
Die Freunde von Bayreuth hatten am 29. März im Stiftungsrat für Eva Wagner-Pasquier
votiert. "Wenn irgendmöglich, solle ein Mitglied der Familie Wagner die Festspiele
leiten", meinte Schmidt. Wagner selbst sagte unter Hinweis auf das
Stillhalteabkommen mit dem Stiftungsrat zweideutig: "Für mich ist das Kapital
abgeschlossen." Wichtig sei es, zu einigermaßen zivilisierten Umgangsformen
zuzurückzukehren und bei neuen Verhandlungen im Herbst zu einer einvernehmlichen
Lösung zu kommen.
Die Mäzene haben die Festspiele in diesem und im vergangenen Jahr mit rund 10
Millionen Mark unterstützt. Zusätzlich zum jährlichen Betriebskostenzuschuss von gut
einer Million Mark wird die Gesellschaft dem Festspielleiter in den nächsten Jahren 12
Millionen Mark für Baumaßnahmen überweisen. Wagner will eine Mehrzweckhalle mit
zusätzlichen Probenräumen errichten und die Bestuhlung erneuern. (APA/dpa)