Jerusalem/Gaza - Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Samstag eine palästinensische Fabrik zur Herstellung von Waffen und Munition im südlichen Gazastreifen angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee beschossen Hubschrauber die Fabrik östlich von Khan Yunis als Vergeltung für palästinensische Angriffe mit Mörsergranaten auf die jüdische Siedlung Gadid in derselben Region. Weder bei den palästinensischen Angriffen noch bei dem israelischen Vergeltungsanschlag gab es Verletzte, wie beide Seiten mitteilten.
Nach Angaben palästinensischer Sicherheitskräfte handelte es sich bei der angeblichen Waffenfabrik in Wirklichkeit um eine Metallwerkstatt. Eigentümerin der Fabrik war demnach die Familie Abu Hassanein, die in gewalttätige Auseinandersetzungen mit einer anderen palästinensischen Familie verwickelt war, bei denen am Freitag nach jüngsten Angaben sieben Menschen getötet und mehr als 40 verletzt wurden.
Zeugen berichteten, bei der gewaltsam ausgetragenene Familienfehde sei unter anderem mit schweren Maschinengewehren geschossen worden. Die palästinensische Polizei nahm zwei mutmaßliche Drahtzieher des bewaffneten Streits fest, die am Samsdtag dem Richter vorgeführt werden sollten. Die beiden Familien leben nach Angaben von Bekannten in Feindschaft, nachdem ein Angehöriger des einen Clans ein Mitglied der anderen Familie während des ersten palästinensischen Volksaufstands (Intifada) vor zehn Jahren getötet hatte. (APA)