Berlin - Die Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten in Deutschland steigt weiter an. Der organisierte Rechtsextremismus hat sich zwar nicht noch mehr ausgebreitet - "aber die militante Skinhead-Szene wächst", sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, dem Berliner "Tagespiegel" (Sonntag). Im vergangenen Jahr hatte die Behörde 9700 militante Neonazis und Skinheads gezählt, dieses Jahr werden es mehr als 10.000 sein. Fromm verwies zugleich darauf, dass die rechtsextreme NPD wieder offensiver in Erscheinung tritt, nachdem sie im vergangenen Jahr auf die Verbotsdebatte mit einem Verzicht auf Demonstrationen reagiert hatte. Im ersten Halbjahr 2001 veranstaltete sie bereits 40 Aufmärsche und Kundgebungen. In Rostock und im thüringischen Gotha protestierten am Wochenende insgesamt 2000 Menschen gegen NPD-Demonstrationen in den Städten. Zu Zwischenfällen kam es nicht. Insgesamt etwa 300 NPD-Anhänger waren aufmarschiert. Die Polizei hatte große Aufgebote im Einsatz. Der Verfassungsschutz-Präsident hält ein Verbot der NPD durch das Bundesverfassungsgericht für wahrscheinlich. Er sehe sehr gute Chancen für die Anträge von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat. Das Beweismaterial sei sehr dicht. (APA/dpa)