Wien/Genua - "Berlusconi-Fascista" steht in großen Lettern auf einem Transparent geschrieben: Für Mitglieder der "VolxTheater-KulturKarawane" in Wien ist klar, wer für die Verhaftung ihrer Kollegen in Italien verantwortlich ist. In einer Performance beim Donaukanal in Wien-Leopoldstadt gab am Montag ein Teil des "VolxTheaters" eine Extravorstellung: Feuerschlucker, Jongleure, nachgespielte Demoszenen. Botschaft: no border, no nation, no prison. Forderung: die Freilassung aller VolxTheater-Mitglieder, die nach den Ausschreitungen beim G-8-Gipfel festgenommen wurden.Offizielles Österreich wartete zu Wie berichtet, sind unter den U-Häftlingen 15 österreichische Staatsbürger. Im Gegensatz zu Deutschland oder Großbritannien, wo sofort nach Berichten über Verhaftungen und Misshandlungen Politiker nach Italien aufgebrochen waren, dauerte es in Österreich bis Montag. Aus Requisiten wurden Waffen Dafür erhielt der grüne Europasprecher Johannes Voggenhuber bereits Einsicht in Gerichtsakten: "Es findet sich kein Beweis dafür, dass die Verhafteten gewalttätige Randalierer sind. Plötzlich als Waffen beanstandete Requisiten, wie Jonglierkeulen, Helme und Staubmasken waren vor dem G-8-Gipfel von der Genueser Polizei als Requisiten qualifiziert worden. Jetzt sollen es plötzlich Waffen sein", so Voggenhuber im Standard -Gespräch. Die Inhaftierten wird Voggenhuber am Dienstag, treffen. Dass er so spät nach Italien gekommen sei, hänge mit dem "skandalösen Nichtstun der österreichischen Regierung" zusammen. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 31.7.2001)