Berlin - Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz hat Handynutzer vor möglichen Gesundheitsrisiken durch Mobilfunktelefone gewarnt. "Eltern sollten ihre Kinder möglichst von dieser Technologie fern halten", sagte der Präsident des Bundesamtes, Wolfram König, nach einem voraus veröffentlichten Bericht der "Berliner Zeitung". Zwar gebe es derzeit keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die Nutzung von Mobiltelefonen Gesundheitsgefahren berge, bekannt seien aber biologische Effekte wie etwa veränderte Hirnströme. Dringenden Forschungsbedarf sehe er bei der Frage, ob das Telefonieren mit Handys zu Augen-, Lymphdrüsen- oder Blutkrebs führen könne. König forderte die Mobilfunkbranche auf, bei Entscheidungen über Standorte für neue Sendeanlagen nicht allein ökonomische Interessen der Industrie zu berücksichtigen. "Ich halte es für notwendig, Standorte zu vermeiden, die bei Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern zu erhöhten (Strahlungs-)Feldern führen." Zwar seien die geltenden Grenzwerte für hochfrequente elektromagnetische Strahlung, die beim Mobiltelefonieren anfalle, ausreichend, um nachgewiesene Gefahren zu vermeiden. Dennoch müsse man sich über mögliche Risiken frühzeitig Gedanken machen. Die seit Jahren laufende Diskussion über mögliche gesundheitliche Gefahren durch Mobilfunkstrahlung hatte zuletzt neue Nahrung erhalten, weil die vor der Markteinführung stehende dritte Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Communication System) weitere Mobilfunkanlagen und -standorte erfordert. In der Branche wird damit gerechnet, dass bis 2003 für UMTS zunächst rund 40.000 neue Mobilfunkanlagen an rund 15.000 Standorten in Deutschland errichtet werden müssen. Gegenwärtig werden von allen deutschen Mobilfunklizenznehmern rund 60.000 Mobilfunkanlagen an rund 40.000 Standorten betrieben. (APA/Reuters)