Klagenfurt - Dem angestrebten Ziel einer Sommeruniversität ist die Uni Klagenfurt einen großen Schritt näher gekommen: Von Anfang Juli bis Mitte September finden Sommersprachkurse statt, an denen rund 300 Studierende und Berufstätige aus 50 Staaten der Welt teilnehmen. Großer Zuspruch kommt von StudentInnen der Partneruniversitäten in Italien und Alabama (USA) sowie aus den osteuropäischen Reformstaaten, aber auch Länder wie Brasilien, Peru, Moldavien, Island, Japan und Australien sind vertreten. Den Schwerpunkt bildet Deutsch als Fremdsprache, aber auch Englisch, Italienisch und Slowenisch wird von Muttersprachlern vermittelt. 30 Lektorinnen und Lektoren mit einschlägiger Fachausbildung unterrichten nach der Methode des kommunikativen Fremdsprachenunterrichts, wobei die Wünsche und Erwartungen der Studierenden bestmöglich berücksichtigt werden. Aber auch für ein umfassendes Freizeitprogramm wird gesorgt. Das Professorenehepaar Robert und Christel Bell von der University of Alabama begleitete ihre Studierenden nach Klagenfurt. Es hatte ursprünglich wegen des Haiderbildes, das in den USA vermittelt wurde, Angst, nach Kärnten zu kommen. Herzlich aufgenommen Christel Bell: "Wir sind an der Universität sehr herzlich aufgenommen worden, und wir erleben, dass Touristen in Kärnten willkommen sind." Zu den Sprachkursen meint Bell: "Es wird wirklich durchgängig Deutsch gesprochen, nur selten ist ein englisches Wort zu hören. Die Lehrer sind geduldig und freundlich, sie unterrichten lebendig und zeigen nicht bloß Videos." Robert Bell lobt die Möglichkeit, aufgrund der multikulturellen Mischung der Kursgruppen andere Sichtweisen und Kulturen kennen zu lernen. "Es gibt viele gute Ideen im Unterricht", meint der Literaturprofessor und erinnert sich besonders an das Thema "Tageszeitungen in Österreich", in dem verschiedene Textsorten besprochen wurden und auch erläutert wurde, wie die Besitzverhältnisse an den einzelnen Medien geartet sind. Die Etablierung von Deutsch als Fremdsprache an der Uni Klagenfurt geht auf eine Initiative des Germanisten Robert Saxer zurück, der auch an den Richtlinien des Österreichischen Sprachdiploms mitgewirkt hat. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31. 7. 2001)