Wien - Zivildiener werden jetzt auch im Umwelt- und Jugendbereich eingesetzt. Ermöglicht wurde dies durch die Zivildienstnovelle des Innenministeriums aus dem Vorjahr. Bisher wurden vier Umwelt- und eine Jugendorganisation als Träger anerkannt. Vorreiter ist dabei das Kuratorium "Rettet den Wald", bei dem schon seit dem Zuweisungstermin im Juni ein junger Mann für Arbeiten wie Baumpflege eingesetzt wird. Die prominente Umweltschutzorganisation Global 2000 kann ab Oktober drei Zivildiener beschäftigen. Ob diese auf einmal zum Einsatz kommen, wusste man bei Global vorerst nicht. Zugeteilt bekam man drei Posten für ein Jahr. Derzeit geplant ist, ab Oktober zwei Zivildiener einzusetzen. Der Dritte käme ab Februar an die Reihe, plant man bei Global. Tätig werden sollen die Zivildiener einerseits als Bürokräfte, andererseits sollen sie auch mit Außenarbeiten wie Wassermessungen beschäftigt sein. Einer für Graz Ein Zivildiener steht der Initiative For Nature, einer Interessensgemeinschaft für Umwelt-, Natur- und Tierschutz, mit Sitz in Graz zur Verfügung. Er wird vermutlich ab Oktober im Einsatz sein und sich um Schreibtischarbeiten kümmern. Drei Plätze werden dem Haus der Natur im Bundesland Salzburg gewährt. Zweiter für "Rettet den Wald" Sehr zufrieden zeigt man sich beim Kuratorium "Rettet den Wald" mit der Möglichkeit, Zivildiener jetzt auch im Umweltbereich einsetzen zu können. Dies entspreche einer langjährigen Forderung von Umweltorganisationen, hieß es. Umwelt- und Naturschutz seien Basis-Aufgaben des Staats, daher auch für den Zivildienst absolut geeignet. Erfreulich sei zudem, dass man sich dank der letzten Zivildienstnovelle die jeweiligen Zivildiener aussuchen könne. "Rettet den Wald" erhält ab Oktober einen zweiten Planposten. Etwas langsamer geht es mit der Anerkennung der Jugendorganisationen als Träger voran. Bisher wurde lediglich dem Verein IV-You-Gend ein Zivildiener zuerkannt. Diverse andere Verfahren wie etwa für die Stiftung Kindertraum, die Organisation OASE oder die Salzburger Jugendinitiativen sind noch im Laufen. Auch im Umweltbereich sind einige Verfahren noch nicht abgeschlossen, davon betroffen ist beispielsweise Greenpeace. Dort rechnet man damit, frühestens in einem Jahr Zivildiener einsetzen zu können. Landeshauptmänner/frauen zuständig Zuständig für die Anerkennung einer Organisation als Träger ist der jeweilige Landeshauptmann. Er erhält davor ein Gutachten des im Innenministerium beheimateten Zivildienerrats. Meistens wird seitens der Länder den Empfehlungen auch entsprochen. Die Organisationen im Umwelt- und Jugendbereich gehören übrigens zu jenen Trägern, die eine Pauschale von 3.000 Schilling an das Ministerium leisten. Mit diesen Geldern werden u.a. allfällige Wohnkosten, Familienunterhalt und Fahrtkosten finanziert. Blaulicht-Organisationen erhalten dagegen 6.000 Schilling an Zuschüssen vom Ministerium, Sozialeinrichtungen beispielsweise im Behinderten- und Flüchtlingsbereich 3.000 Schilling. (APA)