Geschlechterpolitik
"Bonus" für gekündigte FrühpensionistInnen
Haupt will mit Zuverdienstmöglichkeiten "Menschen ermutigen"
Wien - Sozial- und Gesundheitsminister Herbert Haupt
lässt mit zwei weiteren Ankündigungen aufhorchen. Einerseits will er
FrühpensionistInnen, die von ihren ArbeitgeberInnen gekündigt wurden, die
Möglichkeit eines Zuverdienstes geben. Andererseits strebt er eine
Vereinheitlichung der Finanzierung des Gesundheitssystems an.
In der Dienstag-Ausgabe der "Salzburger Nachrichten" kündigte
Haupt an, er werde im Herbst im Pensionssystem daran gehen, im Rahmen
der 59. ASVG-Novelle "einige Dinge, die es an Härten gibt, zu
beseitigen". So überlege er, Menschen, die in den vergangenen Jahren
nicht freiwillig in Pension gegangen, sondern "von der Wirtschaft
abgebaut worden sind", die Möglichkeit zum Zuverdienst zu geben,
"ohne das Pensionssystem zu gefährden".
Menschen ermutigen, länger zu arbeiten
Seine Absicht hinter all diesen Überlegungen sei jedenfalls, die
Menschen zu "ermutigen, zwischen 60 und 65 in der Beschäftigung zu
bleiben". Man könne dies den Menschen etwa "mit einem Bonus"
versüßen, sagte Haupt. Seine Beamten arbeiteten an Modellen, die im
Herbst der Regierung vorgelegt würden.
Eine einheitliche Finanzierung des Gesundheitssystems sei schon
seit Jahren sein "Herzenswunsch", sagte der Gesundheitsminister.
Derzeit sind für die Finanzierung der öffentlichen Spitäler die
Länder, für die Honorare der niedergelassenen Ärzte aber die
Krankenkassen zuständig. Dass PatientInnen zwischen Krankenhäusern und
ÄrztInnen oft hin- und hergeschoben werden, sei in der "finanziellen
Problematik" zu suchen, meinte der Minister. Deshalb sollten sowohl
der Spitalsbereich als auch der niedergelassene aus einheitlichen
Töpfen finanziert werden. (APA)