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Foto: Reuters/Charisius
Ottawa - Kanada hat Marihuana als Schmerzmittel für unheilbar Kranke per Gesetz erlaubt. Unheilbar kranken Patienten ist es mit ärztlicher Bestätigung und Genehmigung des Gesundheitsministeriums erlaubt, Marihuana auch selbst anzubauen. Wie Eugene Oscapelle gegenüber Canada.com bestätigte, ist Kanada nicht der erste Staat, der eine Droge für unheilbar Kranke freigibt. Die belgische Regierung habe bereits am 19. Juli die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken für einen begrenzten Zeitraum genehmigt. Kommerzieller Verkauf und Produktion bleiben aber nach wie vor strafbar. Einzige Auflage der neuen Regelung ist es, dass die Lebenserwartung unter einem Jahr liegt. Zudem darf der Marihuana-Vorrat nur ein Monat gelagert werden. Erstmals nimmt eine Regierung direkt Einfluss auf die Produktion und die Versorgung mit der Droge. So wurde mit einem Unternehmen ein Vertrag über 3,5 Mio. Dollar geschlossen, um Marihuana in einer unbenutzten Kupfermine zu züchten. Die erste Ernte wird für Ende des Jahr erwartet, wie BBC berichtet. Die kanadische Ärztevereinigung kritisiert das neue Gesetz, da die Wirksamkeit der Droge noch nicht ausreichend nachgewiesen sei. Dennoch haben acht weitere US-Bundesstaaten Schritte zur Legalisierung von Marihuana für medizinische Zwecke unternommen. In einem Telefoninterview meinte Ethan Nadelmann, Vorsitzender des Lindesmith Centers für Drogenpolitik: "Mit der Freigabe von Marihuana rückt Kanada näher an europäische Modelle". So habe Portugal seit 1. Juli die Verwendung von bisher illegalen Drogen wie Crack, Cannabis und Kokain entkriminalisiert. Drogen sind dadurch zwar nicht legal, Besitzern droht aber keine Haftstrafe. (pte)