Nach Ansicht von Umweltexperten macht die Einführung von Grenzwerten für gentechnisch veränderte Pflanzen vor allem handelstechnisch Sinn: Damit wird den großen Herstellern in den USA, wo bereits 40 bis 50 Prozent der Maisflächen mit gentechnisch verändertem Material bepflanzt sind, eine Tür auf den restriktiveren EU-Markt geöffnet und eine rechtliche Basis für faktische Tatsachen geschaffen. Denn trotz strengerer Auflagen wachsen auch in Europa längst Genpflanzen - als Folge ähnlich "geringfügiger Durchmischung" mit herkömmlichem Saatgut wie jüngst in Österreich. In Österreich verbieten die Paragraphen 54 und 109 des Gentechnikgesetzes (GTG) das Inverkehrbringen genmanipulierter Pflanzen. Letzterer sieht Sanktionen für den Fall vor, dass "Produkte entgegen die Bestimmungen des GTG in Verkehr gesetzt werden". Vorgeschrieben wird unter anderem die Beschlagnahme durch die Behörden. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2.8.2001)