Lorane/USA - Amerikanische Ingenieure haben Papier als Material für den Hausbau neu entdeckt. Die Mischung aus Recyclingpapier, Sand und Zement namens "Papercrete" wird in Blockformen gegossen und wie herkömmliche Ziegel aufgemauert. Mit dem Material können die Blöcke aber auch zusammengeklebt werden. "Papercrete" soll sich zudem zum Verputzen eignen. Das Material wurde bereits in den 90-er Jahren patentiert, durch die geringe Papierproduktion reichte es aber zu keinem Durchbruch. Mike McCain, Eric Patterson und Sean Sands griffen die Idee des Pioniers Bill Knauss für die fasrige Bindesubstanz erneut auf und bauten mehrere Gebäude aus dem ökologischen Baustoff. "Papercrete" soll gegenüber herkömmlichen Baumaterialien billig produzierbar sein und zeichne sich durch seine Leichtigkeit und Druckfestigkeit aus. Ein sonnengetrockneter Block enthält nach Expertenmeinung rund 80 Prozent Luft. Sands rechnet damit, die Materialkosten auf Null reduzieren zu können. Der Stoff gilt als guter Isolator und sei zudem feuerfest. Einziger Wehrmutstropfen: Das Material saugt Wasser leicht auf und muss daher mit einem Schutzanstrich versehen werden. Ob es sich als Baumaterial für Häuser in Mitteleuropa eignet ist noch nicht erforscht. Ebenso wenig steht fest, wie sich "Papercrete" langfristig bewährt. Die Visionäre betonen, dass Papercrete ein Experiment sei, das aber durchaus eine Lösung für die Wegwerf-Gesellschaft der USA bieten könnte, wo täglich enorme Papier- und Kartonmengen anfallen. Zudem sei das Material imstande, die steigenden Müllberge zu reduzieren, um gleichzeitig Millionen Menschen eine Behausung zu bieten, so Sands optimistisch. (pte)