Wien - Den Einsatz von Lockgänsen in Käfigen durch eine italienische Jagdgesellschaft beklagt die Vogelschutzorganisation BirdLife in einer Aussendung. BirdLife habe Mitteilung über diese "skandalösen Jagdmethoden im Seewinkel" erhalten und fordert deshalb die burgenländische Jagdbehörde auf, diese Praktiken nicht zu genehmigen bzw. zu unterbinden. Laut Vogelschutz-Richtlinie der EU sei der Einsatz von "als Lockvögel benutzte geblendete oder verstümmelte lebende Vögel" für jagdliche Zwecke untersagt, so Andreas Ranner von BirdLife. Etwa flügelamputierte Gänse sollen durch ihr Geschrei ihre fliegenden, wild lebenden Artgenossen anlocken, damit sie leichter und in größerer Zahl erlegt werden könnten. "Es kann nicht sein, dass italienische Jagdgesellschaften in den Seewinkel kommen und hier jagen, als gäbe es keine Gesetze", ist Ranner empört. Der Seewinkel sei einer der wichtigsten Rast- und Überwinterungsplätze für Gänse in Mitteleuropa. Eine derartige Bejagung dürfe nicht toleriert werden, erst recht in diesem Gebiet von so hoher internationaler Bedeutung. (APA)