Wien - Einen starken Veränderungsprozess bei den Kunden der Investkredit Bank AG ortet Generaldirektor Alfred Reiter. Die internationalen Kapitalmärkte hätten immer mehr Einfluss auf das Geschäft, die die Bonität bestimmenden Ratings gewännen zunehmend an Bedeutung und Basel II (neue Kapitalunterlegungsbestimmungen) werfe seinen Schatten voraus. Mit den Veränderungen im Umfeld der Investkredit hätte sich auch die Bank selbst geändert, erklärte Reiter. Sie sei von einer konventionellen Langfristbank mit einem Schwerpunkt im Bereich der geförderten Kredite zu einem Institut mit umfassenden Investmentbanken-Charakter geworden. Die Produktpalette reiche jetzt von mittel- und langfristigen Finanzierungen über die Erschließung nationaler und Brüsseler Förderungen für die Kunden bis zu Fonds als Veranlagungsinstrument für Firmen, Treasuryprodukte, wie Derivate oder Swaps, zur Absicherung gegen verschiedene Marktrisiken, Equityfonds für Eigenkapitalfinanzierungen und ein verstärktes internationales Geschäft. Mit der Entwicklung der Bank im ersten Halbjahr 2001 zeigten sich Reiter und sein Vorstandskollege Wilfried Stadler zufrieden. Die Bilanzsumme der Spezialbank für Unternehmen sei um 19 Prozent auf 10,3 Mrd. Euro (141,7 Mrd. S) geklettert, der Konzernüberschuss habe sich um 15 Prozent auf 12,7 Mio. EURO erhöht. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis habe sich zwar von 42,5 Prozent auf 45,5 Prozent verschlechtert, sollte aber bis Jahresende wieder das Niveau von 2000 erreichen. Die Eigenkapitalrendite sei von 11,8 Prozent auf 12,6 Prozent gestiegen, der Gewinn je Aktie, der sich von 1996 bis 2000 auf 4,2 EURO vervierfachte sollte bis Jahresende 4,5 EURO erreichen. Die Aktie der Investkredit an der Wiener Börse ist für reiter und Stadler trotz eines Kursgewinns von zwölf Prozent im laufenden Jahr noch immer unterbewertet. (gb, DER STNADARD; Printausgabe, 4./5. August 2001)