Inland
Mehrheit für ehe- ähnliche Partnerschaften von Homosexuellen
Umfrage weist deutliche Zustimmung aus - VP-Steiermark für Aufhebung des Paragrafen 209
Wien - Die Mehrheit der Österreicher ist für die Einführung amtlich registrierter Partnerschaften für Homosexuelle. Laut einer
"market"-Umfrage im Auftrag des "profil" würden es 45 Prozent befürworten, wenn in Österreich eine ähnliche Regelung wie in Deutschland
geschaffen würde. Immerhin 38 Prozent sind aber auch gegen entsprechende Pläne.
Besonders hoch ist die Zustimmung bei den jungen Österreichern. 70 Prozent der unter 30-Jährigen befürworten eine eheähnliche
Partnerschaft für Homosexuelle.
ÖVP-Steiermark für Aufhebung des Homo-Paragrafen
Die steirische ÖVP tritt für eine Aufhebung des so genannten Homosexuellen-Paragrafen 209 ein. Klubobmann Reinhold
Lopatka nannte die Bestimmung im Ö1-Morgenjournal "überholt" und forderte eine Abschaffung. Der Paragraf 209 sieht vor, dass sexuelle
Beziehungen von erwachsenen Männern mit Burschen unter 18 Jahren strafbar sind. Der Strafrahmen beträgt bis zu fünf Jahren Haft.
Wenn ein 40-jähriger Mann eine Beziehung mit einer 15-Jährigen habe, sei das straffrei, das Verhältnis eines 20-Jährigen mit einem
15-Jährigen dagegen strafbar: "Das ist meines Erachtens sachlich nicht gerechtfertigt", meint Lopatka. Derzeit ist die Bundespartei zwar noch
nicht bereit, den Paragrafen zu streichen, was sich nach Meinung Lopatkas aber noch ändern könnte. Einige ÖVP-Politiker würden nämlich
schon seit Monaten durch Österreich touren, um einen Meinungsumschwung zu erreichen, wird der Klubobmann zitiert.
Die steirische schwullesbische ARGE "Rosalila PantherInnen" zeigte sich in einer ersten Reaktion über den Vorstoß Lopatkas erfreut. Die
Bundes-ÖVP solle "endlich" den "steirischen Weg" einschlagen und sich nüchtern mit diesen Fragen auseinandersetzen. (APA)