Belgrad - Der serbische Vizepremier Nebojsa Covic hat nach dem Überfall, bei dem am vergangenen Freitag im südserbischen Dorf Muhovac an der administrativen Grenze zum Kosovo zwei Polizisten von Heckenschützen getötet und zwei weitere verwundet worden waren, auch die Arbeit der serbischen Polizei kritisiert. Gegenüber dem Sender "B-92" bezeichnete Covic den Überfall als einen Versuch, das bisher in Südserbien Erzielte zu diskreditieren und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erneut vom Kosovo abzuwenden. Es gebe aber auch Unterlassungen in der Arbeit der serbischen Polizei, unterstrich der Vizeministerpräsident, der seit kurzem auch einen Koordinierungsausschuss der Belgrader Behörden für das Kosovo leitet. Covic sagte, der jüngste Überfall in Südserbien sei nach mehrwöchiger Pause das Ergebnis der "schlechten Organisation und Missachtung von Plänen und Programmen" seitens der Polizei, wenngleich aus dem Koordinierungsausschuss für Südserbien täglich Arbeitsanweisungen" erteilt würden. Der serbische Vizeministerpräsident machte keine weitere Angaben, kündigte jedoch die Absicht an, die Öffentlichkeit Mitte August über die Unterlassungen bei der Arbeit einzelner Ministerien im Zusammenhang mit ihren Aufgaben in Südserbien zu informieren. Neun albanische Einwohner des Dorfes Muhovac wurden laut Medienberichten im Zusammenhang mit dem Überfall, der albanischen Extremisten zugeschrieben wird, einvernommen. Nach Worten des Sprechers des Koordinierungsausschusses für Südserbien, Ivan Bender, seien sie alle danach wieder freigelassen worden. Serbische Sicherheitskräfte hatten Ende Mai die erneute Stationierung in der fünf Kilometer breiten Pufferzone an der administrativen Grenze zum Kosovo absolviert. Das Dorf Muhovac, in dem erst letzte Woche eine serbische Polizeistelle errichtet worden war, war zuvor als eine der Hochburgen der Extremisten im Süden Serbiens angesehen worden.(APA)