Bild: totentanz-online.de
Graz - Zu einem Kongress mit makabrer Thematik zieht es Anfang September Psychoanalytiker und Mediziner, Kunsthistoriker, Musik- und Literaturwissenschafter, Historiker und Theologen in die Obersteiermark: Die Thematik des "Totentanzes" steht im Mittelpunkt der interdisziplinären Veranstaltung, die vom 6. bis zum 9. September im Benediktinerstift Admont stattfinden wird. Das Rahmenprogramm bilden die szenische Aufführung von zwei Totentanzspielen und eine Exkursion zum Totentanzmuseum in Kärnten (Metnitz). "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das seit dem Mittelalter bekannte künstlerische Phänomen Totentanz in seinen Erscheinungsformen quer über die Jahrhunderte hinweg interdisziplinär zu beleuchten", so der Benediktiner Winfried Schwab. Der Organisator des Kongresses gehört seit einigen Jahren der "Europäischen Totentanzvereinigung" an, die sich seit rund 30 Jahren um die Sammlung, Pflege und wissenschaftliche Aufarbeitung dieses nahezu ganz Europa umfassenden Phänomens kümmert. Der Video-Clip nimmt sich auch heute noch der Thematik an
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"Der Totentanz ist eine kulturelle Erscheinung des ausgehenden Spätmittelalters, die in Bild und Text dem Menschen seine unausweichbare Sterblichkeit vor Augen führt", erläutert der Benediktinermönch. Angeführt vom personifizierten Tod tanzen Mann und Frau, Kaiser und Bettler, Reich und Arm, Alt und Jung dem Gericht Gottes entgegen. Diese vor allem unter dem Eindruck der großen Pestepidemien entstandenen, mit Texten versehenen Bilderzyklen prägten bald das Bewusstsein breiter Bevölkerungsschichten. Insbesondere in der frühen Neuzeit, im Barock und im 20. Jahrhundert stellte sich eine bemerkenswert reichhaltige Gestaltung in allen künstlerischen Genres ein. "Malerei, Skulptur, Literatur, Musik bis hin zum Film, Musical und Video-Clip nehmen sich auch heute noch dieser Thematik an", so Schwab. Der Tod auf der Bühne Zum Themenbereich "Todes- und Totenmusik im Mittelalter" wird es am Nachmittag des 7. September Live-Vorführungen geben. Am Abend des gleichen Tages steht ein neuzeitliches Totentanzspiel in der Inszenierung von Franz Froschauer am Programm (20.00 Uhr). Für den 8. September wurde eine Exkursion zum einzigen österreichischen Totentanzmuseum in Metnitz samt Besuch des dortigen Totentanzspieles programmiert. (APA)