Kapstadt - Nicht von der Krankheit AIDS, sondern von Kriminalität geht nach Darstellung des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki die größte Gefahr für die Menschen in seinem Land aus. "Die Haupttodesursache in Südafrika heißt in Medizin-Statistiken 'äußere Umstände', und das heißt in unserer Gesellschaft Gewalt", sagte Mbeki am Montag im Fernsehen. Mbekis Äußerungen dürften erneut für Kritik sorgen. Bereits in der Vergangenheit waren Aussagen des Präsidenten zu AIDS unter anderem von Wissenschaftlern verurteilt worden. So hatte Mbeki den Sinn bestimmter Medikamente zur AIDS-Therapie in Frage gestellt. Zudem hatte er gesagt, das AIDS-Virus HI sei zwar einer, aber nicht der einzige Auslöser der Immunschwäche. In Südafrika sind rund fünf Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert oder an AIDS erkrankt, so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Nach UNO-Schätzungen werden innerhalb der nächsten zehn Jahre rund sieben Millionen Südafrikaner infolge von AIDS sterben. Südafrika gilt als einer der Staaten mit der weltweit höchsten Kriminalitätsrate. (APA/Reuters)