Nürnberg - Die aktuelle Konjunkturschwäche lähmt den deutschen Arbeitsmarkt in allen Bereichen. Wie die Bundesanstalt für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte, sank die Zahl der Arbeitslosen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat praktisch nicht mehr. Saisonbereinigt stieg sie sogar an, während die Erwerbstätigkeit weiter zurück ging. Insgesamt waren im Juli knapp 3,8 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Bundesweit sank die Arbeitslosenzahl gegenüber Juli 2000 gerade noch um 4.944 auf 3.798.701. Die Arbeitslosenquote verringerte sich innerhalb eines Jahres nur um 0,1 Prozentpunkte auf 9,2 Prozent. Im Vergleich zum Juni stieg sie sogar an, da hatte sie noch bei 8,9 Prozent gelegen. Damit waren im Juli 104.338 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Dies hat allerdings auch mit der so genannten "Sommerpause" zu tun, in der sich sehr viele Jugendliche nach Schulabschluss oder Ausbildungsende arbeitslos melden. Erneuter Anstieg Saisonbereinigt und damit ohne die Effekte der "Sommerpause" und der Urlaubszeit stieg die Arbeitslosigkeit erneut an. Mit einem Plus von 11.000 lag der Anstieg im Durchschnitt des ersten Halbjahres. Mit 10.000 neuen Arbeitslosen entfällt der jüngste Anstieg fast vollständig auf den Westen, wo sich die konjunkturelle Abschwächung nach Angaben der Bundesanstalt am deutlichsten zeigt. Insgesamt erhöhte sich seit Jahresbeginn die saisonbereinigte Zahl um 90.000 Arbeitslose, 60.000 davon im Westen und 30.000 im Osten. In den alten Bundesländern zählten die Arbeitsämter im Juli 2.445.167 Arbeitslose. Dies sind 64.972 mehr als im Juni und 21.035 weniger als vor einem Jahr. Die West-Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat von 7,1 Prozent auf jetzt 7,3 Prozent; vor einem Jahr hatte sie bei 7,5 Prozent gelegen. In den neuen Bundesländern wurden 1.353.534 Arbeitslose gezählt. Dies sind 39.366 mehr als im Juni und auch 16.091 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im Osten bei 17,3 Prozent nach 16,8 Prozent im Juni und 17 Prozent im Juli 2000. (APA)