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apa/trezzini
Genf - Der Flüchtlings-Hochkommissar der Vereinten Nationen, Ruud Lubbers, hat die internationale Gemeinschaft zur mehr Engagement im mazedonischen Flüchtlingsdrama aufgerufen. Notwendig seien eine stärkere Präsenz internationaler Beobachter, eine ethnisch-gemischte Polizei sowie der Wiederaufbau von Häusern, heißt es in einem am Dienstag in Genf bekannt gewordenen Brief des UNHCR-Chefs an NATO-Generalsekretär George Robertson und den Hohen EU-Repräsentanten für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana. Außerdem müssten Landminen und nicht explodierte Munition beseitigt werden. Das "Sicherheitsdilemma" müsse für alle Mazedonier aufgehoben werden, fordert der ehemalige niederländische Ministerpräsident Lubbers. Angst und Unsicherheit werden vom UNHCR als Hauptgründe für die fehlende Rückkehrbereitschaft von rund 120.000 Mazedoniern bezeichnet, die ihre Heimat seit Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen der mazedonischen Armee und den albanischen UCK-Rebellen verlassen haben. Lubbers warnte in seinem Brief vor den Konsequenzen aus dem anhaltenden Flüchtlingsdrama. "Wir glauben, je länger die Flüchtlinge und Obdachlosen von ihren Häusern entfernt bleiben, desto bitterer und radikaler werden sie und desto tiefer wird die ethnische Spaltung im Lande." (APA/dpa)